
Léon Wuidar (* 1938) ist ein Maler aus Lüttich (BE). Seit sechs Jahrzehnten erforscht er die Möglichkeiten der Abstraktion und der Geometrie.
Er schafft auf seinen Leinwänden präzise Kompositionen, die das Zusammenspiel von Formen und Farben ins Gleichgewicht bringen. Sein Werk ist in der konkreten Malerei verwurzelt, einer Kunstrichtung, in der die Klarheit der einzelnen Elemente wichtiger ist als ihr Sinngehalt oder ihre Symbolik. Dennoch verweigert sich Wuidars Œuvre dem Schubladendenken: Hinter seiner formalen Zurückhaltung verbirgt sich eine Tendenz zu Witzen und Anekdoten, und seine unerschütterliche Präzision setzt ein Universum an ästhetischen Möglichkeiten frei.
Die Wechselwirkung zwischen Freiheit und Einschränkung ist zentral für jedes Spiel. Der spielerische Aspekt steht auch im Mittelpunkt dieser Ausstellung. Der Kulturphilosoph Johan Huizinga beschrieb das Spiel einst als „eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird [und] ihr Ziel in sich selbst hat“ (Homo ludens, 1938).
Das Spiel existiere somit gewissermaßen außerhalb des gewöhnlichen Lebens, sei aber für die Entwicklung von Kulturen von grundlegender Bedeutung. Wie Wuidar’s Arbeiten offenbaren, setzen sich Künstler:innen in ähnlicher Weise eigene Parameter, die Restriktion in Befreiung umschlagen lassen.
Info
16. septembre 2025 - 30. novembre 2025 IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst Rotenberg 12 B 4700 Eupen
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