Der St. Martinszug in Eupen feiert sein 60-jähriges Jubiläum am 11. November 2023 und gilt als der prächtigste in Ostbelgien und der Euregio.

Mit dem Einbruch der kürzeren Tage erstrahlen die farbenfrohen Laternen der Kinder. Dieser Brauch ist eng mit der Legende von Martin von Tours verbunden, und sein Namenstag, der von der katholischen Kirche am 11. November gefeiert wird, bildet einen wichtigen Ankerpunkt im Kalender, neben dem Waffenstillstandstag.

Martin wurde im Jahr 316 als Sohn eines römischen Offiziers in Sabaria-Pannonien, dem heutigen Steinager (Ungarn), geboren. Mit 15 Jahren ließ er sich taufen, diente aber noch zwei Jahre in der Armee, bevor er ausschied. In dieser Zeit ereignete sich das berühmte Geschehen, das als die "Szene der Wohltätigkeit" bekannt ist. Als er an einem eisigen Wintertag nach Amiens ritt, traf er auf einen halbnackten Bettler. Da Martin bereits alles verschenkt hatte und nur noch seinen Offiziersmantel besaß, teilte er diesen mit dem Schwert der Länge nach und gab dem Bettler die Hälfte. Zu dieser Zeit waren die Mäntel sehr groß und wurden auch zum Schlafen verwendet, also teilte St. Martin, was er im Überfluss hatte. Damit half er dem Bedürftigen.

Heutzutage ist St. Martin, der mit 81 Jahren starb und in Tours begraben ist, der Schutzpatron von Soldaten, Reisenden, Flüchtlingen, Huf- und Waffenschmieden, Bettlern, Tuch- und Handschuhmachern, Schneidern, Bauern, Winzern, Gastwirten und Trinkern. Außerdem ist er der Schutzpatron von Pferden, Hunden und Vögeln.

In Eupen wurde die Idee des St. Martinszuges 1963 von Herrn Robert Schaaf ins Leben gerufen, einem Mitbegründer des Verkehrsvereins Eupen, der 20 Jahre lang die Rolle des St. Martin spielte. In den Jahren danach führten Helmut Ernst, Rudy Braun, Uwe Ernst, Alain Lennertz, Gerd Ernst, Philippe Hunger und Michael Harrings die Tradition fort.

Seit dem letzten Jahr wird die Tradition von der Familie Ernst weitergeführt, und Jan Ernst reitet als St. Martin durch Eupen. In der Woche vor dem 11. November besucht die Martinsgruppe das Alten- und Pflegeheim St. Joseph, das Seniorenzentrum St. Franziskus im Klösterchen und das St. Nikolaus Hospital in Eupen. Dort bringt St. Martin Waffeln und Schokolade für die Bewohner mit. Der Besuch der Kindermesse ist natürlich ein weiterer Höhepunkt.

In den Schulen und bei den Pfadfindern wird bereits Wochen im Voraus fleißig gebastelt und Martinslieder gesungen. St. Martin besucht das Krankenhaus und die Seniorenheime am Sonntag vor seinem Namenstag und bringt den Bewohnern Geschenke.

Am Namenstag selbst 11.11 steht die Stadt im Zeichen des großen Festes, das von vielen Gästen aus Nah und Fern besucht wird. Mehr als 3000 Fackeln und Laternen erhellen die Straßen und die Fenster leuchten. Der Umzug beginnt unter der Schirmherrschaft des Verkehrsvereins Eupen ab St. Josefskirche in der Unterstadt um 18.00 Uhr. Unter dem Motto "Solidarität" begleiten etwa 40 römische Soldaten St. Martin zu Pferd oder zu Fuß, begleitet von zwei römischen Trosswagen und drei Musikgruppen. St. Martin, in seiner prächtigen Rüstung, verteilt auf seinem Weg zahlreiche Süßigkeiten an die wartenden Kinder. Auf dem Werthplatz vor der beeindruckenden Kulisse des Stadttores von Amiens wird gegen 19 Uhr vor den Augen tausender großer und kleiner Besucher der Mantel geteilt und das riesige Martinsfeuer, das erstmals am 11.11.1963 in Eupen entzündet wurde, brennt.

Jeder Teilnehmer des Zuges, der eine Fackel oder Laterne trägt, erhält ein Los, und auf dem Werthplatz werden dann die St. Martinsgans und viele andere Preise verlost. Die Tradition der Martinsgansverlosung erinnert daran, dass der Heilige St. Martin sich einst bei den Gänsen versteckte, als er zum Bischof vorgeschlagen wurde, aber die Gänse verrieten ihn durch ihr Geschnatter.

In Eupen werden seit 1779 nachweislich Martinfeuer entzündet, und nach dem St. Martinszug gibt es die Martinsgans als Abendessen in den verschiedenen Restaurants.

Für weitere Informationen steht das St. Martinskomitee zur Verfügung E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ebenso wie die Tourist Info Eupen/RSM/ (Rathausplatz 14, 4700 Eupen, Tel.: 087/55 34 50, www.eupenlives.be).

Der Zug beginnt um 18 Uhr an der St. Josefskirche (Haastraße) und verläuft über Olengraben, Rotenberg, Hufengasse, Marktplatz, Kirchstraße, Klötzerbahn, Gospertstraße und endet auf dem Werthplatz (gegen 19.00 Uhr).

Information

18h00 11. November 2023 Innenstadt Klötzrbahn 4700 Eupen

Kontakt

087 / 55 34 50 info@eupen-info.be www.eupenlives.be

Veranstaltungsort

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